Starker Markt mit vollen Auftragsbüchern
Die Top-Ergebnisse aus der Prognose-Befragung für 2020
- Branche erwartet Marktwachstum in 2020 auf 2,3 Mrd. Euro; 3-Milliarden-Marke wird Ende 2022 erreicht
- Hoher Handlungsdruck wird für die gesamte Automobilbranche, den Maschinenbau sowie für inhabergeführte Mittelständler prognostiziert
- Interim Manager sind Problemlöser für Aufgaben, die mit den im Unternehmen vorhandenen Ressourcen i.d.R. nicht bewältigt werden können
Köln, 05. März 2020 – Die deutsche Interim-Management-Branche bewegt sich weiter in der Erfolgsspur. Bis zum Jahresende 2022 soll das Gesamtmarktvolumen bereits die 3-Milliarden-Euro-Marke überspringen. Insgesamt bleibt die Auftragslage auf hohem Niveau: Die Manager erwarten eine Auslastung von ca. 160 Tagen, die Laufzeiten von Mandaten werden länger, was einer steigenden Nachfrage nach komplexeren Change- oder Restrukturierungs-Projekten geschuldet ist. Der durchschnittliche Tagessatz steigt leicht auf über 1.200 Euro.
Jedes Jahr befragt die Dachgesellschaft Deutsches Interim Management (DDIM) ihre Mitglieder sowie die ihr angeschlossenen Vermittler von Interim Managern zu deren Erwartungen hinsichtlich der Marktentwicklung. Im Mittelpunkt der Erhebung standen in diesem Jahr die Fragen, in Unternehmen welcher Branchen wird der Handlungsdruck besonders groß sein und für welche Funktions- und Aufgabenbereiche wird die Nachfrage zunehmen – beides wichtige Indikatoren für den Einsatz der Manager auf Zeit.
Handlungsdruck bei Automobil-Zulieferern am größten
Die Automobilindustrie (Zulieferer und OEMs) und der Maschinenbau bleiben die stärksten Einsatzbranchen für Interim Manager; im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Mandate nochmals angestiegen (+ 4,7 %). Ein weiteres markantes Ergebnis ist: Seitens der Automobilhersteller wird bis zum Jahresende nahezu eine Verdoppelung des Nachfragevolumens erwartet. „Der Wandel zur Elektromobilität bedeutet eine weitreichende Veränderung, und der Handlungsdruck zeigt sich insbesondere bei den Zulieferern“, sagt Dr. Marei Strack, Vorstandsvorsitzende der DDIM. Über alle Branchen hinweg sehen sich Unternehmen gefordert, neue digitale Geschäftsmodelle aufzubauen und die dafür notwendigen Talente zu gewinnen. Gleichzeitig drängen neue Wettbewerber in den Markt.
Die Prognose für die kommenden drei Jahre zeigt: Die Gruppe der inhabergeführten Unternehmen und Mittelständler (insgesamt 72 %) steht besonders unter Handlungsdruck, den notwendigen Wandel voranzutreiben. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass die Interim Manager die meisten Mandatsanfragen aus diesem Segment erwarten (69 %).
Spezialgebiet: Anspruchsvolle Aufgaben
Unternehmen beauftragen Interim Manager vor allem für Aufgaben mit einem hohen Grad an Verantwortung und wirtschaftlicher Bedeutung. Komplexe Change-Management-Aufgaben waren 2019 am stärksten nachgefragt, dicht gefolgt von Projekten zur Prozessoptimierung. „Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, müssen Unternehmen künftig agiler werden, ihre Kosten reduzieren und ihre Prozesse entsprechend anpassen“, erläutert Dr. Strack. Unter Druck stehen vor allem die Unternehmen, die mit dem notwendigen Wandel nicht Schritt halten können. „So ist es nur folgerichtig, dass die Interim Manager mit einer Zunahme bei präventiven Restrukturierungsprojekten rechnen“ (ca. + 6 %).
Interim Manager betreten neue Pfade
Für die Unternehmen ist die Unabhängigkeit der Manager ein großer Vorteil: „Interim Manager haben keine Vergangenheit und keine Zukunft im Unternehmen. Daher können sie Probleme ganz anders ansprechen als ein Festangestellter“, hebt Dr. Strack hervor. Die Manager auf Zeit können neue Pfade betreten und „heiße Eisen“ anpacken, die von Führungskräften im Unternehmen tendenziell eher gemieden werden. Die Interim Manager, die sich durch eine hohe Lösungskompetenz, gepaart mit einem ausgeprägten Erfolgswillen auszeichnen, wissen um ihren Wert. 77 % sagen selbstbewusst: Intern hätte die Projektaufgabe nicht gelöst werden können.
Quelle: DDIM